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Texte

Empfindungsmodelle

Dr. Jörg Becker, 2000

Als der Naturforscher Ernst Haeckel vor hundert Jahren seine Abhandlung „Kunstformen der Natur“ veröffentlichte, hatten die in seinem Buch enthaltenen Abbildungen eine ähnlich große Wirkung auf die Künstler seiner Zeit wie die darin aufgestellten Thesen. Haeckel suchte in seiner Publikation nach symmetrischen Strukturprinzipien, gewissermaßen dem ästhetischen Bauplan, der den organischen Lebewesen zugrunde liegt. >>> gesamten Text lesen

Dr. Otto Rothfuss über Sabine K Braun

Sabine K Braun schafft mit ihren vorbildlosen Papierobjekten eine fast magische Aura der Präzision, die in ihrem Zugriff auf Flächen und Raum faszinieren. Im Kopf des Betrachters entstehen dramatische Konzepte des Körperlichen, des Technoiden, des Architektonischen, also von Systemen, die es uns erlaubt in der Welt zu sein und für eine Zeitlang zu bleiben.
(…) Die Konstrukte, die entstehen, sind präzise, es sind Denkformen, Seh-und Denkstrukturen, aber sie sind letztlich in ihrer Bodenlosigkeit ungreifbar. Metaphern dafür, dass wir uns an Bildern der Welt durchs Leben hangeln.

Transit-Architekturen

Clemens Ottnad

„Transit – Architekturen“ benennt die Stuttgarter Künstlerin Sabine K. Braun ihre Ausstellung, die der Kunstverein Reutlingen heute hier im Spendhaus eröffnet. Und schon im weiteren Vorfeld dieses Ausstellungsprojektes zeichnete sich bei Interessierten ab, wie treffend wohl die bildkünstlerische Arbeit, Vorgehensweise und Zielsetzung der Künstlerin mit dieser Betitelung zusammenfallen müsse. Angesichts des Jahresprogrammes des Kunstvereins, in dem ja (seit Januar aushängend oder verschickt) der Ausschnitt einer Arbeit von Sabine Braun abgebildet ist, kreisten immer wieder Fragen von Besuchern um eben dieses Objekt und nachfolgend dessen Urheberin: „Aus welchem Material ist denn das gemacht, Holz, Metall und mit welchen technischen Mitteln?“, auf die inhaltliche Ebene bezogen: „Handelt es sich da etwa um ein naturkundliches Fundstück oder ist es ein irgendwie gebauter Apparat, die Natur gewissermaßen nach-erfunden, aber wozu dient er dann bloß?“. Es rankten sich Überlegungen zu den Dimensionen des abgelichteten Objektes, die in individuell unterschiedlicher Erwartung zwischen Ausmaßen fossiler Kleinstwesen und gigantischer UFO-Gefährte schwankten. >>>gesamten Text lesen

»Zellulare Hybride«

Dr. Otto Rothfuss

Rede am 22. Juni 2007 (Städtische Galerie Böblingen)

Sabine K Brauns Urgrund und wichtigstes Medium ist das Papier, zunächst nur als Speicher für und Träger von Zeichnungen, die sich in der Retrospektive wie Pläne lesen lassen, dann als manipuliertes, kaschiertes Material.

Papier, wenn es vor uns liegt, ist ja Inbegriff der tabula rasa, seinem Wesen nach instabil, fragil, manchmal transparent, wandelbar ,- und doch überdauert es Jahrhunderte.

Ein Material- und Formenpool, der kosmischen Ursuppe vergleichbar, liegt hinter mir und lässt den strahlenden Aufgang der Plastiken erahnen.
Kristallisationen, Formkeime, Bozetti markieren den Weg. Sabine K Braun findet sich, und damit ihre Objekte, in einem Prozess der materialen Meditation und Setzung. >>>gesamten Text lesen

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